An diesem Samstag fand der erste Turniereinsatz der WAB-Ringerkids beim internationalen Jugendturnier in Schmitten statt. Bereits die Teilnahme an dem Turnier kann als Meilenstein der jungen WAB-Geschichte bezeichnet werden. Dass bereits der erste siegreiche Kampf und eine Medaille in der Erfolgsbilanz verbucht werden konnten, ist aller Ehren wert.
Die WAB-Delegation startete um 08.00 Uhr von Bern aus in das ca. 20 Kilometer entfernte Schmitten. Die Nervosität war bei den vier Ringer-Kids spürbar, die ihrem ersten Turnier entgegenfieberten. Mit an Bord waren Rafael und Diego Martinez, Aman Challagandla und Sufjan Zoranic.
In der Sporthalle angekommen, wurden die Neuankömmlinge von ihren Coaches Nadine und Robin zuerst mit den üblichen Ablaufen eines Ringer-Turniers vertraut gemacht. Allen voran das obligatorische Wiegen, damit die Einteilung in die Gewichtsklassen erfolgen kann. Aber auch der Unterschied zwischen dem blauen und dem roten Trikot musste nochmals erläutert werden.
Bereits beim Aufwärmen zeigten die WAB-Akteure, dass aus ihnen in den letzten Wochen bereits echte Ringer geworden sind.
Rafael mit einem formvollendeten Kopfstand, der zu recht von Sufjan bewundert wird.
Nach dem Aufwärmen startete das Turnier. Insgesamt traten 165 Ringer aus 21 Vereinen beim Turnier an. Darunter vertreten Mannschaften aus der Schweiz, Deutschland, Frankreich und Österreich.
21 Vereine, 165 Ringerinnen und Ringer. Ein beeindruckendes Bild und mitten drin, unsere WAB-Kids.
Aman Challagandla und Diego Martinez mit historischen Erfolgen
Die Ehre des ersten Kampfes eines WAB-Ringers wurde Aman Challagandla zu Teil. Er traf auf Nico Steiner von der Ringerriege Tuggen. Aman, der erst seit drei Wochen bei der WAB trainiert, zeigte hervorragende Nehmerqualitäten und verteidigte am Boden sehr gut. Am Ende musste er sich dennoch mit einer Schulterniederlage aus dem Duell verabschieden. Damit war der historische Moment eines ersten offiziellen Ringkampfes unter dem Logo der WAB erreicht. Dass gleich das nächste Highlight folgen würde, konnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand erahnen.
In der nächsten Begegnung traf Rafael Martinez ebenfalls auf einen Gegner aus Tuggen. Als wäre das Drehbuch so geschrieben worden, erhielt er damit die Chance auf Revanche in der Teamwertung für die Niederlage von Aman. Ihm stellte sich Massimo Kistler entgegen. Rafael kämpfte beherzt und konzentriert und versuchte die im Training seit November erlernten Griffe umzusetzen. Seine Mühe wurde belohnt. Beim Stand von 6:2 Punkte für Rafael konnte er den Kampf durch Schultersieg für sich entscheiden. Die Leistung beim ersten Turnier und dann auch gleich beim ersten Kampf zu gewinnen, können nicht viele Ringer in ihren Lebenslauf notieren.
Sowohl Aman als auch Rafael trafen im weiteren Verlauf des Turniers auf einige starke und erfahrene Gegner. Beeindruckend dabei, dass die beiden trotz des hohen Niveaus des Turniers gut mithalten konnten und ihre Gegner zu Höchstleistungen zwangen. Sie konnten beide zahlreiche Punktwertungen für sich entscheiden. Das die restlichen Kämpfe dann im Ergebnis verloren gingen, ist damit nur eine Randbemerkung. Die Tatsache, dass bereits tolle Ansätze vorhanden sind an denen weitergearbeitet werden kann, ist ein voller Erfolg. Belohnt wurde dieser bei der Siegerehrung jeweils mit einem Diplom.
Sufjan Zoranic: Zwar ohne Punkte aber mit Geduld und einer Medaille
Während alle anderen WAB-Ringer das grosse Glück hatten viele Gegner in ihrer Alters- und Gewichtsklasse zu haben, konnte Sufjan nur gegen einen Ringer antreten. Arno Emonet vom Club Olympique Domdidier war sein Gegner. Sein Duell wurde erst in der Finalrunde am späten Nachmittag ausgetragen, so dass Sufjan vom Morgen an sehr lange warten musste. Als es dann zum Duell kam, versuchte Sufjan seine Kampfstrategie genau wie geplant anzuwenden. Sein Gegner hatte jedoch schon sichtlich etwas mehr Erfahrung. Trotzdem gelang es Sufjan über die gesamte Kampflänge von zwei Minuten dagegenzuhalten und musste sich so am Ende nur mit einer Punkteniederlage geschlagen geben. Eine tolle Leistung, für die er sich - trotz Niederlage - die verdiente Silbermedaille umhängen lassen durfte.
Diego Martinez: Leichtgewicht und Wirbelwind
Die Waage zeigte am Morgen für Diego 17.4 Kilogramm an. Damit war er der leichteste Turnierteilnehmer. Um ihm trotzdem einige Kämpfe ermöglichen zu können, wurde er in die Gruppe bis 20.6 Kilogramm eingeteilt. Bei seinem Debut hatte Diego damit nur schwerere Gegner zu bewältigen. Trotzdem kämpfte er mutig gegen insgesamt drei Kontrahenten: Den starken Kevin Imboden aus Willisau, Youner Benzerrrouk vom Lutte Team Genéve sowie Javis Tresch von der Ringerriege Schattdorf. Auch wenn Diego sich in allen Kämpfen geschlagen geben musste, ist für ihn - so wie für alle anderen auch - der Erfahrungsgewinn enorm gross! Gegen seinen Gegner aus Genf konnte er sogar selbst vier Wertungspunkte erzielen, was in Anbetracht der Schwere des Gegners mehr als respektabel ist!
Meilensteine, die Spass machen!
Nachdem alle WAB-Ringer ihre Kämpfe absolviert hatten, wollten Ringer und Trainer sowie die mitgereisten Eltern noch ein paar Sonnenstrahlen dieses schönen Samstagnachmittags einfangen. Vor der Siegerehrung gab es also draussen vor der Halle ein gemeinsames Pommes-Nuggets-Essen. Dabei konnten alle stolz auf das Erreichte zurückblicken.
Dank der vier mutigen und starken WAB-Ringer-Kids Aman, Diego, Rafael und Sufjan, konnten drei wichtige Meilensteine der WAB erreicht werden:
1. Die erste Teilnahme an einem offiziellen, internationalen Ringerturnier (alle)
2. Der erste gewonnene Kampf eines WAB-Ringers (Rafael Martinez)
3. Die erste Medaille eines WAB-Ringers (Sufjan Zoranic)
Unter dem Strich steht ausserdem eine tolle Erfahrung und die Gewissheit, dass das nächste Ringerturnier nicht mehr das erste sein wird. Wenn alle Kids nach dem Wochenende mit Freude auf das Erlebte zurückblicken können und am Mittwoch voller Tatendrang im Training auf der Matte stehen, ist das wichtigste Ziel erreicht.