Verschlafener Auftritt der WAB-Ringer-Kids beim Nachwuchsturnier des RC Belp mit einem Lichtblick

Das erklärte Ziel der WAB-Ringer-Kids beim Abschlusstraining am vergangenen Mittwoch  war, an die guten Leistungen der letzten Turniereinsätze anzuknüpfen. Leider konnte dieses Ziel durch eine völlig verschlafene Mannschaftsleistung nicht erreicht werden. Einziger Lichtblick war die tolle kämpferische Leistung von Rafael Martinez, der in seiner starken Konkurrenz nur knapp an einer Medaille vorbeischrammte.  

Das WAB-Kids-Team war an diesem Sonntagmorgen stark dezimiert auf die kurze Reise nach Belp gereist. Ferienbedingt waren nur vier der WAB-Kids im Einsatz. 

Ein starker Auftakt sorgte zunächst für eine gute Ausgangslage

Den Auftakt in den WAB-Wettkampftag machte Diego Martinez. Er trat in der Kategorie Piccolo A in der Gewichtsklasse zwischen 18.7 und 20.6 KG an. Sein erster Gegner war Leandro Schönbächler, der im Trikot der Ringerstaffel Sense seine Wettkampfpremiere feierte. Auch wenn Diego den Kampf mit einem 8:0 Punktesieg für sich entscheiden konnte, war der Erfahrungsunterschied zwischen den beiden Kids-Ringern zu wenig deutlich. Doch Sieg ist Sieg und damit hatte Diego zu diesem Zeitpunkt sein Soll erfüllt, um seinen Traum von der Medaille einen Schritt näher zu kommen. 

Aman Challagandla schaffte in seinem ersten Kampf eine persönliche Premiere. Gegen Lui Zutter vom Heimatverein RC Belp, der seinen ersten Wettkampf bestritt, konnte Aman die Unerfahrenheit seines Gegners ausnutzen und einen 12:0 Punktesieg erkämpfen. Der erste Sieg für Aman in seiner noch jungen Ringer-Karriere! Leider sollte es sein einziger Sieg in der Kategorie Piccolo C von 23 bis 23.9 KG bleiben. 

 

Im Dritten Duell traf Sufjan Zoranic auf Bastien Rouiller vom Lutte Team Valais. Hoch motiviert trat der Walliser Ringer gegen Sufjan an und beendete den Kampf bereist nach wenigen Sekunden durch einen Beineingriff nach dem sich Sufjan nicht mehr aus der Rückenlage befreien konnte. Da im Gewicht 41.6-42.4 kg bis nur diese beide Konkurrenten angetreten waren, war der Wettkampftag für Sufjan bereits beendet. Auch die als Show-Kampf arrangierte Revange konnte Sufjan nicht für sich entscheiden. 

 

Die beste Auftaktleistung zeigte zum Abschluss der ersten Runde Rafael Martinez. Gegen Marius Besson vom Lutte Team Valais zeigte er eine hervorragende Leistung und konnte eine Punktwertung nach der anderen für sich verbuchen. Beim Stand von 10:1 konnte er seinen Kampf sogar noch per Schultersieg für sich entscheiden. 

Der grosse "Einbruch" von Diego und Aman 

Der weitere Turnierverlauf von Diego und Aman lässt sich mangels Highlights sehr kurz erzählen. Die beiden hatten die gute Chance, gegen insgesamt fünf Kontrahenten antreten zu dürfen. Nach ihren Auftaktsiegen fehlte jedoch der Wille die guten Trainingsleistungen auch im Wettkampf unter Beweis zu stellen. Bei Aman gingen somit vier Schulterniederlagen in die Bilanz an. Diego schaute sich das Hallendach ebenfalls drei Mal von unten an. Das Duell gegen Jullan Walker wurde nicht ausgetragen, da der Schattdorfer verletzt aufgeben musste. Rein statistisch ein weiterer Sieg für Diego, jedoch kampflos. 

Ein enttäuschter Diego und sein grosser Bruder Rafael, der den Kampf um die Medaillen zu diesem Zeitpunkt noch vor sich hat. 

Rafael Martinez greift nach den Medaillenrängen

Im zweiten Duell stellte sich Niels Obi in den Weg von Rafael. Trotz beherzten Versuchen konnte Rafael gegen den späteren Goldmedaillengewinner nichts ausrichten und musste den Kampf durch technische Unterlegenheit verloren geben. Somit war die Qualifikation für den Final um Gold nicht mehr möglich, doch im Verliererpool wartete noch die Chance auf Bronze. Gegen Aley Kolly vom Lutte Team Valais erfüllte Rafael seine Pflicht souverän. Mit verschiedenen Techniken erkämpfte er sich zehn Wertungspunkte ohne eigene Punkte abzugeben - der Sieg durch technische Überlegenheit und die Qualifikation um den kleinen Final um Bronze. 

 

Dort wartete der starke Lui Simmen aus Schattdorf. In einem umkämpften Duell mit Punktegewinnen und Chancen auf beiden Seiten stellte Rafael unter Beweis, dass ein Kämpfer in ihm steckt. Leider endete dieser offene Schlagabtausch mit dem schlechteren Ende für den starken Berner. Die Bronzemedaille wäre mehr als verdient gewesen, doch auch am Sieg des starken Schattdorfers gab es nichts zu diskutieren und somit geht ein weiterer starker Auftritt von Rafael in die Bücher ein. 


Ernüchterndes Fazit aus sportlicher Sicht - aber trotzdem dankbar für das weitere gemeinsam Erlebnis

Sportlich lief es nicht rund an diesem Sonntag. Vielleicht ist es die Herbstmüdigkeit, die bei den WAB-Kids etwas mehr zum tragen kam, als bei der Konkurrenz.  Einziger Lichtblick, der leider jedoch nicht mit einer Medaille belohnt wurde: Rafael Martinez. Als einziger WAB-Kids-Ringer konnte er an die guten Leistungen der letzten Turniereinsätze anknüpfen. 

 

Etwa ein Jahr nach Gründung der WAB und ersten Trainings können die WAB-Kids trotzdem stolz sein, dass sie sich erneut mutig der starken Konkurrenz gestellt haben. Bei der Rückfahrt nach Bern waren auch alle dankbar für das weitere gemeinsame Erlebnis. 

(Aman war beim Team-Foto nach dem Turnier schon gegangen) / Foto: Roland Ruch