WAB Nachwuchs beim 24. internationalen Sense-Turnier

An diesem Samstag stand das sportliche Highlight der diesjährigen Frühjahrs-Saison auf dem Programm. Das traditionell stark besetzte internationale Sense-Turnier der Ringerstaffel Sense war für die WAB-Nachwuchs-Equipe die bisher schwerste Herausforderung. Die Teilnahme jedoch schon aus nostalgischen Gründen obligatorisch: Genau vor einem Jahr trat die WAB genau bei diesem Event erstmals in einem Wettkampf auf den Plan der Ringerwelt. 

Die Kämpfe wurden in insgesamt vier Alterskategorien ausgetragen. Diese wiederum wurden, wie üblich, in Gewichtsklassen unterteilt. Das die WAB insgesamt 14 der 175 Athletinnen und Athleten stellte, war bereits vor Wettkampfbeginn ein erster Erfolg. Nach nur einem Jahr im Geschehen war die WAB-Equipe damit zusammen mit Traditionsclubs wie RS Freiamt (17 Teilnehmer), RR Schattdorf (18 Teilnehmer) und Gastgeber RS Sense (13 Teilnehmer) mit am stärksten vertreten. Noch dazu in allen Alterskategorien. Zahlenmässig zwar auf Augenhöhe, musste dennoch jede einzelne Athletin und jeder einzelne Athlet zunächst auf der Matte unter Beweis stellen, das auch qualitativ einiges vorangegangen ist. 

 

Die Jüngsten überzeugen auf ganzer Linie: Die WAB-Piccolos mit einer soliden Leistung.

In der jüngsten Alterskategorie, den Piccolos, traten für die WAB Diego Martinez, Léandro Pédronie und Sufjan Zoranic an. Alle drei sahen sich nach dem Wiegen einer grossen Herausforderung gegenüber.

 

Diego, einer der vier, die bereits vor einem Jahr in den Berner Farben angetreten sind, war gleich in seinem ersten Kampf gefordert. Gegen einen Gegner vom URC Mäder aus Österreich konnte er eine Schulterniederlage nicht abwehren. Doch von dieser Niederlage motiviert im zweiten Duell alles zu geben, setzte er sein Können dort um. Mit einem gekonnten Hüfter erzielte er wiederum einen Schultersieg und sicherte sich somit die Silbermedaille in seiner Kategorie.  

Ebenfalls mit der Silbermedaille belohnte sich Léandro Pédronie. Sein Weg zum Erfolg führte über insgesamt drei Gegner im Gewicht bis 23.0 KG. Leider war er zum Wettkampfauftakt noch nicht 100% leistungsbereit und vergab so sein erstes Duell gegen Joel Wenger vom RC Belp durch Schulterniederlage. Eine Unaufmerksamkeit, die den Sprung nach ganz oben aufs Siegerpodest verhindern sollte. Gegen seine beiden nächsten Gegner zeiget Léandro in gewohnter Manier was er konnte und entschied beide Kämpfe vorzeitig per Schultersieg für sich. Die Silbermedaille verdient und aller Ehren wert, aber mehr war möglich. 

 

Sufjan Zoranic komplettierte das Team der Jüngsten. Auch er war bereits vor genau einem Jahr fester Bestandteil des Nachwuchsteams. So trat er schon deutlich routinierter gegen seinen Kontrahenten der RS Sense, Ben Lauper an, der seinen ersten Wettkampf bestritt. Sufjan zeigte, was er in einem Jahr bereits gelernt hatte und entschied beide Duelle gegen seinen Kontrahenten per Schultersieg für sich. Sufjan steuerte mit dieser Leistung die verdiente und einzige Goldmedaille des WAB-Teams an diesem Wettkampf bei. 

Betreut wurde das Piccolo-Team von André Weber, der seine Premiere als WAB-Kids-Coach an diesem Samstag damit als vollen Erfolg verbuchen darf. Mit drei Medaillen aus drei Kategorien hat er sich nicht nur die Anerkennung des ganzen Trainer-Staffs, sondern auch künftige Anfragen gesichert. 

Kategorie Jugend B mit Kämpferherz

Mit Rafael Martinez und Aman Challagandla waren in dieser Altersklasse zwei weitere Kandidaten vertreten, die bereits vor einem Jahr in Schmitten auf der Matte standen. Mit dabei auch Ali Daoud, Lars Schenk und Alex Steinauer.

 

Während Aman Challagandla nicht richtig in den Wettkampf fand und seine Chance mit insgesamt vier Gegnern nicht nutzen konnte, zeigten seine Mitstreiter, was für ein grosses Kämpferherz in ihnen steckt. Für einen Nachwuchswettkampf erstaunlich packende und spannenden Duelle führten dazu, dass alle sich am Ende vom Trainerteam einen hervorragenden Wettkampftag attestieren lassen durften. 

 

Den anspruchsvollsten Turnierverlauf hatte Rafael Martinez zu absolvieren. Seine insgesamt fünf Gegner von der RS Freiamt, der RS Sense, der RR Hergiswil, dem Lutte Team Valais und der RR Schattdorf versprachen ein ambitioniertes Programm. Doch Rafael zeigte direkt zu Beginn was in ihm steckt: Ohne eigenen Punktverlust entschied er seine ersten beiden Duelle per Schultersieg für sich. Erst im dritten Kampf gegen den späteren Silbermedaillengewinner Dario Limacher liess Rafael sich zu einer Unachtsamkeit hinreissen und musste sich so durch Schulterniederlage geschlagen geben. Leider gelang es ihm nicht, das Ruder noch einmal herumzureissen. In zwei Kämpfen, die über lange Strecken offen waren, musste er sich jeweils geschlagen geben und so den undankbaren vierten Rang akzeptieren. 

 

Gemessen an der Rangliste ereilte auch Alex Steinauer ein ähnliches Schicksal: Trotz sehr guter Leistungen am Ende nicht belohnt. Während er gegen den späteren Silbermedaillengewinner im ersten Kampf eine Schulterniederlage hinnehmen musste, zeigte er im zweiten Duell gegen einen Athleten des Lutte Team Valais, seine technische Klasse. Mit einer Abfolge gekonnter Angriffe und hervorragender Defensivarbeit konnte Alex den Kampf vorzeitig durch technische Überlegenheit für sich entscheiden. Es folgte ein weiterer Krimi: Gegen Elias Assoul vom Lutte Team Valais behauptete sich Alex über eine Minute lang in der gefährlichen Lage. Ein Kraftakt, der ihm trotz der nicht zu vermeidenden Niederlage die Anerkennung aller Zuschauer einbrachte. Davon beflügelt zeigte er in seinem letzten Duell nochmals sein Können und schloss das Turnier mit einem Schultersieg ab. Der 5. Rang von 8 Teilnehmern ist in diesem starken Teilnehmerfeld damit ein voller Erfolg.

Für den Medaillenglanz in dieser Alterskategorie sorgte Ali Daoud. Er hatte bereits vor zwei Wochen in Martigny seine Klasse unter Beweis gestellt und wollte im starken Teilnehmerfeld in Schmitten darauf aufbauen. Dies gelang ihm auch mit Bravour. Gleich zu Beginn setzte er sich per Schultersieg gegen den Lokalmatador Benjamin Herzberg durch. Seine Grenzen bekam er dann jedoch vom Walliser Jonathan Reis Oliviera aufgezeigt. In einem zermürbenden Kampf mit Akzenten beider Akteure konnte er die vorzeitige Niederlage durch technische Überlegenheit des Gegners nicht abwenden. Somit war klar, dass er im Pool der Verlierer maximal noch die Bronzemedaille erreichen konnte. Fest entschlossen dieses Ziel zu erreichen trat er gegen Delphine Siffert vom CO Domdidier und Gabriel Heimo von der RS Sense an. Ein Punktesieg über die volle Distanz und ein schneller Schultersieg später war das Ziel erreicht: Bronze! Im starken Teilnehmerfeld des internationalen Schmitten-Turniers ein respektabler Erfolg. 

Auch Lars Schenk zeigte sich bei seinem Debut für das WAB-Team in guter Verfassung. Sein Turnierauftakt gegen Silas Minder von der RS Freiamt hätte mit einem Schultersieg nicht besser laufen können. Nicht nur in den WAB-Farben sondern überhaupt der erste Turniersieg für die Nachwuchshoffnung, die bisher in den Farben des RC Belp unterwegs war. Nach einer Schulterniederlage konnte Lars sich im Verliererpool und damit im Kampf um die Bronzemedaille messen. Mit einem erneuten Schultersieg sah es zunächst gut aus, bevor er sich jedoch dann gegen Tristan Bernet von der RR Hergiswil geschlagen geben musste. Ein hervorragender 5. Rang stand somit auf dem Ergebnisblatt. 

Keine Akzente in der Kategorie Jugend A

Je höher die Altersklasse, desto grösser der Erfahrungsrückstand der noch jungen WAB-Ringerinnen und Ringer. Diese Erfahrung machten auch Perisa Buchmann, Lya Feldmann und Loris Uhde, der direkt von den Skiferien angereist war und sich somit unter besonderen Bedingungen der Herausforderung stellte. Debütant Omar Daoud komplettierte das Teil-Team dieser Altersklasse. 

 

Den einzigen Sieg konnte Lya Feldmann erringen. Ausgerechnet im clubinternen Duell gegen Perisa Buchmann setzte sie sich durch, nachdem sie den Kampf kurz zuvor schon fast auf den Schultern verloren hatte. Ihr Siegeswille und eine technische Leistung, die im entscheidenden Moment etwas besser war als die von Perisa, brachten ihr den Sieg ein. Dieses Duell wird sich bereits im kommenden Training wiederholen und so beide WAB-Athletinnen eine gute Lehre für die weitere Aufbauarbeit sein. Dies gilt auch für alle anderen Akteure, die zwar sportlich keine Akzente setzen konnten, aber dafür um so mehr wertvolle Impulse für die kommenden Trainings beigesteuert haben. Es zählt das berühmte Sprichwort: "Aus Fehlern lernt man" und "nur an Niederlagen wächst man." 

Auch die Kadetten ohne Chance

Was für das Team im Altersbereich Jugend A schon galt, gilt für die Kadetten erst recht. Luca Feldmann und Almedin Ismaijli sahen sich Gegnern gegenüber, die schon fast ein Jahrzehnt Vorsprung auf der Ringermatte mitbringen. Um so höher ist die Courage und der Mut einzustufen, sich diesem Wettkampf zu stellen. Leider musste Luca Feldmann bereits vor seinem ersten Einsatz Forfait geben. Eine Knieverletzung hinderte ihn daran den Wettkampf aufzunehmen. 

 

Almedin Ismajili hingegen stellte sich seinen insgesamt vier Gegnern, die jedoch alle ihre Routine ausspielten und den Berner Akteur jeweils auf die Schulter zwangen. Doch auch bei ihm überwiegt die Anerkennung für den Versuch und die wertvollen Erkenntnisse für die kommenden Trainingseinheiten. 


Müde und gezeichnet von einem langen und intensiven Wettkampftag, auch für die Coaches Nadine und Robin Pietschmann zusammen mit André Weber, fällt die Gesamtbilanz sehr positiv aus. Die WAB hat ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt: Durch die hohe Präsenz in allen Alterskategorien, durch die sportliche Leistung und durch das klare Signal, dass aus dem "Wrestling-Startup" von vor einem Jahr eine echte Nachwuchsmannschaft geworden ist.