Kalte Dusche nach der Ligapause - Zwei Niederlagen zum Rückrundenauftakt

Die Herausforderung zweier schwerer Gegner hatte sich die WAB-Mannschaft selbstbewusst und mit grossen Ambitionen gestellt. Nach zwei wettkampffreien Wochen, die zur intensiven Vorbereitung genutzt wurden, sollte gegen den RC Belp und die RS Freiamt II die Revanche geschafft werden. Bereits bei den beiden Hinrunden-Begegnungen hatten die erfahrenen Kontrahenten das bessere Ende für sich.  


Starker Auftakt gegen den RC Belp

Gegen den starken Tabellenzweiten und Stadtnachbarn RC Belp sollte nach der Auftaktniederlage zum Start der diesjährigen Saison die Revanche gelingen. Am Willen und der Leidenschaft der WAB-Akteure lag es nicht, dass dieses Unterfangen nicht gelang. Loris Uhde, ehemaliger Nachwuchsathlet des RC Belp, zeigte im Trikot der WAB in einem starken Auftaktduell, was es heisst, sich durchzubeissen. Zwar konnte er eine Punkteniederlage nicht abwenden. Durch einen eigenen Punktegewinn sorgte er jedoch für den ersten Mannschaftspunkt der WAB. Ebenfalls eine Punkteniederlage musste Carlo Lanfranchi bei seinem ersten Saisoneinsatz einstecken. Im Gewicht bis 130kg Freistil, hatte er seinem Gegner Levin Marending nicht genug entgegenzusetzen, sicherte jedoch ebenfalls einen Mannschaftspunkt. 

 

Sinnbildlich für die schwere Aufgabe war auch der Abnutzungskampf im Gewicht bis 57kg Freistil. Mannschaftsführerin Nadine Pietschmann stellte sich in dieser für sie höheren Gewichtsklasse und steuerte durch eine beherzte Leistung den ersten Sieg in diesem Duell bei. Der 7:1 Punktesieg bracht 3:1 Mannschaftspunkte auf die Anzeigentafel zum zwischenzeitlichen 5:9 aus Sicht der WAB. Dieser Funke der Chance auf einen Sieg, entfachte jedoch leider nicht das gewünschte Feuer. Trotz einer leidenschaftlichen und starken Leistung, konnte Dominik Rothen eine bittere Schulterniederlage nicht verhindern. Der erfahrende Cédric Trachsel konterte einen Angriff des WAB-Akteurs und nutzte die Chance zum Schultersieg. Robin Alt vom TV Ufhusen, der erneut dank Doppellizenz den WAB-Kader im Gewicht bis 61kg Greco verstärkte, zeigte seine ganze Qualität und lenkte den Trend mit einem Punktesieg und 3:1 Mannschaftspunkten zu Gunsten der WAB. Auch Mahdi Abdollahi gesellte sich in die Reihe der Siegreichen - ebenfalls ein deutlicher 17:8 Punktesieg und damit 3:1 Mannschaftspunkte. Vor den letzten beiden Duellen stand des somit 11:15 aus Sicht der WAB und alles war noch möglich. Leider trat Ali Sajadi jedoch ausser Konkurrenz an, da er das erforderliche Gewicht von 65kg nicht erreicht hatte. Diese weitere 0:4 Hypothek konnte auch Enayat Bayat, der erneut eine beeindruckende Leistung zeigte und einen Sieg herbeiführte, nicht ausgleichen.

 

Das Mannschaftsergebnis von 14:20 Punkten zu Gunsten des RC Belp fällt damit wie schon im Hinkampf mit 6 Punkten Differenz knapp, aber dennoch eindeutig aus. Positiv zu vermerken ist, dass von den 8 Kämpfen die Hälfte gewonnen wurde, was als Bestätigung in der Premierensaison allemal als kleiner Erfolg gewertet werden darf. 


RS Freiamt II - Nicht chancenlos, aber doch unterlegen

Das es gegen die stark einzuschätzenden Ringer der RS Freiamt nicht einfach werden würde, war von vornherein klar. Mit seiner beherzten Leistung im ersten Kampf bis 52kg Greco lieferte Loris Uhde erneut ein mustergültiges Beispiel für unbedingten Willen und Leidenschaft ab. Gegen Tobias Lüscher konnte er erneut einen Mannschaftspunkt sichern. Carlo Lanfranchi im Gewicht bis 130kg Freistil konnte dieses Mal nicht an den Achtungserfolg anknüpfen. Die Niederlage durch Punkte brachte ein 0:4 Mannschaftsergebnis und damit eine erste grosse Hypothek ein. 

 

In einem echten Abnützungskampf und ungemein physischen Duell, stemmte sich Nadine Pietschmann bis 57kg im Freistil gegen den bereits drohenden deutlichen Rückstand. Gegen den sehr physisch ringenden Justin Raffin konnte sie jedoch keinen Punktgewinn erzielen. Neben zahlreichen Blessuren blieb somit auf der Anzeigentafel ein weiterer 0:4 Punktverlust und das zwischenzeitliche, bereits recht deutliche 12:1 aus Sicht der Freiämter. 

 

Dieses Mal war es bereits Dominik Rothen, der im griechisch-römischen Stil bis 77kg den Ansatz einer Kehrwende beisteuerte. Mit einem fulminanten Sieg gegen Colin Brunner, der auch dank zweier sehenswerter Viererwertungen zu Stande kam, verbesserte sich das Zwischenresultat deutlich. Auch Robin Alt lieferte erneut. Gute Aktionen im Stand und zahlreiche Durchdreher am Boden sowie eine ausgezeichnete Verteidigung, führten zum 17:0 Punktesieg ohne Punktverlust. Das zwischenzeitliche 14:7 liess zumindest kurz wieder hoffen. 

 

Es folgte die Liga-Premiere von Dominic Reber, der im Gewicht bis 70kg Freistil auf den Routinier Reto Stadelmann traf. Eine beachtliche Debutleistung wurde mit zahlreichen Punktegewinnen belohnt, bevor der erfahrene Reto Stadelmann einen etwas überhasteten Angriff des Berner Ringers auszunutzen wusste und die Schulterniederlage herbeiführte. Dennoch, eine beachtliche Leistung des Debutanten Dominic Reber, der seine grosse Trainingsentwicklung auch im Wettkampf zeigen konnte. Durch die weitere 0:4 Forfait-Niederlage aufgrund des nicht erreichten Gewichts von Ali Sajadi, blieb Enayat Bayat im letzten Duell nur noch Ergebniskosmetik. Doch auch dieser Aufgabe stellte er sich professionell und mit einer fulminanten Leistung. Gegen Gabriel Vollenweider errang er einen Sieg durch technische Überlegenheit und sicherte der WAB-Equipe somit das respektable 12:22 Mannschaftsergebnis. 

 

Gemessen an der 23:10 Niederlage in der Hinrunde eine positive Entwicklung. Trotzdem weit weg vom angestrebten Sieg. 


Standortbestimmung und Ausblick

Das ambitionierte Ziel zweier Siege wurde an diesem Samstag leider verfehlt. Dennoch hat sich die WAB-Equipe erneut die Bestätigung erkämpft, absolut konkurrenzfähig zu sein. In der kommenden Woche (16. Oktober) geht es in Belp nun gegen den NRC Thalheim und die RR Hergiswil II. Auf beide Mannschaften trifft die WAB das erste Mal. Der Blick auf die Zwischentabelle zeigt, dass eine gute Platzierung im Mittelfeld nach wie vor möglich ist. 

 

Am 23. Oktober findet dann die Heimrunde in der Berner Weissensteinhalle statt, bei der sich die Schlussklassifizierung der WAB in ihrer Premieren-Saison entscheiden wird.