Wichtiger Sieg am vorletzten Wettkampftag! Die WAB bringt sich in Stellung für das Saisonfinale.

Das Duell gegen den CO Domdidier kann als eines der Saisonhighlights angesehen werden und war bei der Ausgangslage in der Tabelle ausserdem richtungsweisend für das Saisonfinale in zwei Wochen. In einem emotional geführten Duell mit zahlreichen ringerischen Highlights konnten sich die Berner souverän durchsetzen. Dank diesem wichtigen Sieg hat die WAB-Equipe es nun in eigenen Händen, den starken 3. Tabellenrang beim Saisonfinale zu verteidigen.

Ausgangslage garantierte Spannung - hohe Bedeutung für die WAB

Das erklärte Saisonziel für die WAB ist der Aufstieg in die Nationalliga B. Punktverluste gegen direkte Konkurrenten liegen mit diesem hohen Anspruch nicht drin. Um so schmerzhafter wiegt die noch immer präsente Erinnerung an die dramatische Hinrundenniederlage gegen den CO Domdidier. Im ersten Duell der Saison hatten sich die Berner sportlich ein 16:16 Unentschieden erkämpft. Geteilte Punkte - halber Schaden. Die Missachtung einer Altersregel, nach der der junge Loris Uhde nicht um eine Gewichtsklasse hätte steigen dürfen, führte jedoch dazu, dass der Kampf im Nachgang verloren ging. Doppelt bitter, da Loris Uhde seinen Kampf gegen den routinierten Roland Ruch gewinnen konnte und teures Lehrgeld gleich zum Saisonbeginn. Schützenhilfe eilte jedoch von Seiten der RR Hergiswil herbei, die in einer sonst eher glücklosen Saison noch am gleichen Tag den Sieg gegen den CO Domdidier erreichten und so den drohenden Punktverlust aus Sicht der WAB wieder ausglichen. 

 

Bereits vor dem vorletzten Wettkampftag stand mit hoher Wahrscheinlichkeit fest, dass die Finalrunden ausschliesslich von Zweitmannschaften der Top-Teams aus der Nationalliga A bestritten würden. Das Aufstiegsrecht geht daher an die bestklassierte Erstmannschaft weiter. Der Kampf um Rang drei in der offiziellen Tabelle entpuppt sich daher zum Kampf um den Aufstiegsplatz. Auch wenn aus Domdidier keine klaren Signale gibt, das ein Aufstieg angestrebt wird, ist es für die WAB dennoch entscheidend die sportliche Legitimation zu erreichen und als beste Erstmannschaft abzuschliessen. 

 

Die Wichtigkeit des Duells war also allen WAB-Akteuren klar und entsprechend akribisch wurde sich über die Woche hinweg auch darauf vorbereitet. 

Enger Schlagabtausch zu Beginn - Spannung pur in der untersten und obersten Gewichtsklasse

Zu Beginn das gewohnte Bild. Headcoach Nadine Pietschmann übernahm wieder einmal die grosse Verantwortung des ersten Kampfes im Gewicht bis 52 und im ungeliebten griechisch-römischen Stil. Die Vorteile lagen formal bei Ihrem Gegner Khaluddin Zakhili, der noch auf seine Revanche aus dem Vorjahr hoffte, als er von Pietschmann geschultert wurde. Ein intensiv geführtes Duell mit Punktewertungen auf beiden Seiten endete nach der vollen Kampfzeit mit 7:5 Mannschaftspunkten zu Gunsten der Bernerin und brachte die WAB damit mit 2:1 Mannschaftspunkten in Führung. Das Fundament war gelegt. 

 

Ähnlich intensiv und spannend setzte sich die Begegnung im Gewicht bis 130kg fort. Carlo Lanfranchi musste gegen den gut eingestellten Alexandre Loup antreten. Erneut Punktewertungen auf beiden Seiten, einige davon strittig und lautstark zwischen den Trainern und dem Kampfrichter diskutiert, führten am Ende zu einem 11:11 Punktestand, der aufgrund der höheren Anzahl von 4er-Wertungen als Sieg für den Ringer aus Domdidier gewertet wurde. Carlo Lanfranchi wurde somit denkbar knapp nicht für seine starke Leistung belohnt. 1:2 aus Sicht der WAB und damit der vorläufige Ausgleich. 

 

Unvollständiges Domdidier eröffnet Spielraum für die WAB

Ganze drei der acht vorgesehenen Kämpfe wurden nicht auf der Matte ausgetragen. In den Gewichtsklassen bis 57kg und bis 90kg stellte Domdidier keinen Ringer, sodass Mike Lanz (bis 57kg) und Yagoub Boulariah (bis 90kg) jeweils kampflos vier Mannschaftspunkte gutschreiben konnten. Dadurch konnte der noch immer angeschlagene Mourad El Bekali, der im letzten Duell bis 70kg auf Stephan Weber getroffen wäre, seinen Kampf forfait abgeben und so die Kräfte für den letzten Wettkampftag am 22. Oktober aufsparen. 

 

Eine klare Angelegenheit und eine spektakuläre Neuauflage des Generationenduells

Im Gewicht bis 65kg stellte sich erneut Lorenz Orlowski der grossen Herausforderung. Der deutlich erfahrenere Nathan Morier erledigte seine Aufgabe jedoch souverän und schulterte den Neuringer aus Bern innert weniger Sekunden. Jedoch waren auch diese 4:0 Mannschaftspunkte aus Sicht der Berner verkraftbar. 

 

Ein Spektakel über die volle Kampfdauer wurde das neuerliche Duell zwischen Loris Uhde und Roland Ruch im Gewicht bis 61kg griechisch-römisch. Dieses Mal wendeten die Berner das Regelwerk korrekt an und wogen Loris Uhde direkt in der passenden Gewichtsklasse ab. Der junge Berner zeigte erneut eine nervenstarke und ringerisch hochstehende Leistung gegen den Routinier. Gekonnt wehrte er dessen Parade-Angriffe ab und setzte eigene Akzente, die mit Punktewertungen belohnt wurden. Mit viel Weitsicht und guter Krafteinteilung spielte er ausserdem den Vorteil seiner jugendlichen Fitness aus und konnte das Duell so erneut mit 7:5 Punkten für sich entscheiden. Ein grosser persönlicher Erfolg, der auch mit 2:1 Mannschaftspunkten zum Erfolg des Teams beitrug. 

 

Somit stand der 17:12 Sieg für die Wrestling Academy Bern fest und das angestrebte Tagesziel war erreicht. 


Gute Ausgangslage für das Saisonfinale - alles in eigenen Händen

Team Manager Robin Pietschmann brachte es nach dem Sieg auf den Punkt: "Wenn wir unser Ding machen und die Punkte holen, die wir holen müssen, kann der Taschenrechner in der Schublade bleiben." Tatsächlich zeigt der Blick auf die Tabellen beider 1. Liga-Gruppen, dass die WAB-Equipe es in eigenen Händen hält. Aus der Ost-Gruppe droht keine Gefahr mehr, da der RC Winterthur ausgerechnet an der Heimrunde zweimal patzte.

 

Am 22. Oktober warten gleich drei Begegnungen auf die Berner. Die bisher nur von Tabellenführer RC Willisau Lions II einmal bezwungen Truppe der RS Freiamt II wird ein harter Brocken. Auch der NRC Thalheim und die Ringerriege Brunnen sind nicht zu unterschätzen. Team-Manager Robin Pietschmann: "Mit soliden Leistungen ist es möglich und realistisch, dass wir unseren Platz verteidigen. Aber auch der Absturz auf Rang 5 liegt rechnerisch ebenso noch drin, wie der Sprung auf Platz 2. Wir haben also ausser einer guten Ausgangslage noch nichts gewonnen. Wir werden und müssen diese drei Begegnungen daher wie eine Finalrunde annehmen."

 

Der 22. Oktober darf mit Spannung erwartet werden.