Am vergangenen Wochenende fanden die entscheidenden Finalbegegnungen in der dritthöchsten Liga der Swiss Wrestling Federation statt. Bekanntermassen ohne Beteiligung der WAB. Dass sich beide Finalisten aus der West-Gruppe durchsetzen konnten, wertet den Saisonerfolg der Berner Truppe jedoch nochmals auf. Die Gratulationen gehen an die RC Willisau Lions II, die sich verdient den Meistertitel sicherten.
Die RC Willisau Lions konnten ihre Favoritenrolle ein weiteres Mal nutzen und sich den Schweizermeistertitel in der 1. Liga sichern. Auch die zweite Mannschaft der RS Freiamt war siegreich in ihrer Finalbegegnung um Bronze. Für genau diesen Ausgang wurden auch in Bern die Daumen gedrückt, handelte es sich bei den beiden siegreichen Finalteilnehmern doch um die direkten Konkurrenten aus der Meisterschaft. Die Gruppe West kann somit die Siege in beiden Finalbegegnungen für sich verbuchen. Dieser erfolgreichen Bilanz steuert die WAB-Equipe noch den Aufstiegsrang bei. Die zweiten Teams der Ringerriege Schattdorf und der Ringerstaffel Kriessern hatten die Ost-Gruppe zwar dominiert, konnten sich in den Finalbegegnungen jedoch nicht durchsetzen.
Klar, es gehört zum sportlichen Optimismus dazu, diese Fakten so zu ordnen und aus eigener Perspektive möglichst positiv auszulegen. Aber es bleibt ein unumstössliches Resultat und unterstreicht die Stärke der Gegner, denen sich die WAB in diesem Jahr geschlagen geben musste (unvergessen natürlich der Rückrundensieg gegen die RS Freiamt II am letzten Wettkampftag).
Klar ist nämlich auch: In der Challenge League weht ein anderer Wind und die Wellen schlagen deutlich höher. Ein Blick in die Hallen am vergangenen Samstag macht dies mehr als deutlich. Das Niveau der drei Spitzenreiter RS Sense, RR Hergiswil und der RR Brunnen ist beeindruckend hoch. Messen müssen sich die Berner also zumindest nach aktuellem Tabellenstand zunächst mit Clubs wie RR Tuggen, RRTV Weinfelden und TV Ufhusen, wenn es um die Mission „Klassenerhalt“ geht. Um im maritimen Bild von Wellen und Wind zu bleiben: Die junge WAB hat nun etwas weniger als ein Jahr Zeit, das Schiff wind- und wetterfest zu machen, die richtigen Segel zu hissen und die Crew auf das Abenteuer vorzubereiten.
Wie sagte schon Franklin D. Roosevelt: "Eine ruhige See hat noch keinen fähigen Kapitän hervorgebracht."
Und auch André Gide hatte Recht, als er sagte: "Man entdeckt keine neuen Erdteile ohne den Mut zu haben, alte Küsten aus den Augen zu verlieren."
In diesem Sinne stellt sich die WAB ab sofort der Herausforderung Challenge League 2023.