Zweite Heimrunde mit deutlicher Steigerung

Zum zweiten Mal in dieser Saison streiften die WAB-Akteure die roten Trikots über. Das bedeutet: Heimrunde! Zu Gast im Füllerich an diesem Samstag, war der Vizeschweizermeister des letzten Jahres, die Ringerstaffel Sense. Entsprechend stellten sich die Berner auf eine weitere grosse Herausforderung ein. Besonders, da die Freiburger in der bisherigen Saison hinter ihren Erwartungen zurückgeblieben waren und unter Zugzwang standen. 

Um es vorweg zu nehmen: Der Favorit setzte sich in einem teilweise hochstehenden Duell durch und liess bei den Berner Aufsteigern auch zu keiner Zeit berechtigte Hoffnung aufkommen, die Sensation schaffen zu können. Bereits die erste Gewichtsklasse bis 57kg Freistil setzte ein deutliches Ausrufezeichen. Die noch junge, aber dennoch schon hochdekorierte Nationalkaderathleten Svenja Jungo, liess Barbara El Rassi im Berner Dress keine Chance. Gezielte Beinangriffe, die sie im Anschluss zu weiteren Wertungen am Boden nutze, führten zum vorzeitigen Kampfende durch technische Überlegenheit. Kurzzeitig vermochte Gabriele de Simone, der sich die ganze Woche bei allen Trainings und auch am Wettkampftag in den Dienst der Mannschaft stellte, den Anschluss wiederherzustellen. In seinem intensiv geführten Duell gegen Manuel Bing konnte er gegnerische Punktewertungen verhindern und die WAB so mit 3:0 Mannschaftspunkten auf die Anzeigetafel bringen. Zwischenstand 3:4 aus Sicht der Berner. 

 

Es folgten zwei Rückschläge, die so zwar realistischerweise eingeplant waren, aber nach dem Verlauf der Kämpfe auch weniger deutlich hätten ausfallen können. Ali Nabisoda verhinderte gegen den erfahrenen Dany Kälin bereits früh im Kampf eine Schulterniederlage und setzte im weiteren Verlauf eigene Akzente durch spektakuläre Aktionen. Beim knappen Stand von 5:7 Punkten war es jedoch erneut der Sensler Ringer, der den Berner in Rückenlage zwang und dieses mal keine Fluchtchance offenliess. Schultersieg für die Freiburger. Das gleiche Schicksaal ereilte Carlo Lanfranchi. Gegen den mit jahrzehntelangem Erfahrungsvorsprung ausgestatteten Benno Jungo gelangen Lanfranchi einige wertvolle Punktewertungen. Der ersehnte Mannschaftspunkt schien, wie schon beim Kampf von Ali Nabisoda, sicher. Doch der Sensler Routinier wusste, wie dieser Berner Teilerfolg zu verhindern war. Eine etwas missglückte Aktion von Lanfranchi am Boden nutzte das Sensler Urgestein eiskalt aus und schulterte den WAB-Ringer gekonnt. 0:8 Mannschaftspunkte aus diesen beiden Begegnungen. 

 

Noch vor der Pause sorgte Gino Gugolz für eine wertvolle Ergebniskorrektur. In seinem Duell gegen die ebenfalls international erfahrene Eveline Lötscher liess er keinen Zweifel an seiner Qualität aufkommen und beendete den Kampf vorzeitig durch technische Überlegenheit ohne eigenen Punktverlust. Pausenstand somit ein versöhnliches 7 zu 12 nach Mannschaftspunkten. 

Es war jedoch allen klar, dass nach der Halbzeit noch die Duell mit den beiden Brüderpaaren Noah und Jonas Schwaller sowie Melvin und Ronan Feyer bevorstanden. Nicht zu vergessen das Aufeinandertreffen mit dem Exil-Berner Jan Faller. 

 

Zunächst stieg Sascha Schmid gegen Noah Schwaller in den Ring. Es entwickelte sich ein knappes Duell auf Augenhöhe, dass jedoch knapp zu Gunsten des Sensler Ringers entschieden wurde. Der 5:6 Punktesieg sorgte jedoch für eine vergleichsweise kleine Ergebnisverschiebung zum zwischenzeitlichen 8 zu 13. Auch Mourad El Bekali konnte in einem unglaublich physischen Duell gegen den bärenstarken Melvin Feyer abwenden. Seine Punktewertung und die 2:9 Punkteniederlage stellte die Anzeige auf das zwischenzeitliche 9 zu 16. 

 

Eine besonders harte Aufgabe wurde dem Greco-Spezialisten Dominik Rothen zugeteilt. Er stellte sich im ungeliebten freien Stil dem mehrfachen Top-Ringer der Challenge League Jan Faller. Faller, der nach langer Verletzung sein Comeback feierte, ist auch aus einem anderen Grund ein spezieller Gegner, da er doch in Bern lebt und ein wertvoller  Teil der bisherigen WAB-Geschichte war und ist. Das Freundschaft und Kameradschaft keine Rolle spielt, wenn der Schiedsrichter anpfeift, stellten beide Akteure eindrucksvoll unter Beweis. Sensationell gelang es Rothen sogar eine Punktewertung zu realisieren. Leider aus Sicht der WAB spielte Faller jedoch seine ganze Routine aus und schulterte den Berner kurz bevor der Kampf ohnehin durch technische Überlegenheit beendet worden wäre. Dies verhinderte einen weiteren Mannschaftspunkt für die WAB. 

 

Einen weiteren Kampf über die volle Distanz bekam das Publikum im vorletzten Gewicht bis 75kg im Freistil zu sehen. Der Willisauer Alain Heller in Diensten der Berner beschäftigte Ronan Feyer und knöpfte ihm einige Punkte ab. Die Punkteniederlage war dennoch nicht zu verhindern. Erneut war es daher die Aufgabe von Yagoub Boulariah, der sensationell einen positiven Schlusspunkt unter den Wettkampfabend setzte. Was zuvor Faller für die Sensler gelungen war, konnte er leider nicht kopieren. Der Versuch die technische Überlegenheit durch einen Schultersieg zu verhindern, scheiterte. Dennoch sorgte sein souveräner Sieg über Jonas Schwaller für eine deutliche Verbesserung der Bilanz und zum versöhnlichen Gesamtresultat von 14 zu 25 Punkten. 


Ausblick

Kommenden Samstag steht am 23. September die Hinrundenbegegnung gegen den aktuellen Tabellenführer an. Die RRTV Weinfelden wird sich gegen das Berner Aufsteigerteam keine Blösse geben wollen. Die Zielsetzung für die WAB wird also erneut klar auf individuellen Resultaten in einzelnen Gewichtsklassen liegen und auf möglichst reicher Ausbeute an Mannschaftspunkten. 

 

Nach diesem Duell folgt eine zweiwöchige Pause, bevor am 7. Oktober die nächste Heimrunde auf dem Programm steht, die gleichzeitig die letzte Vorrundenbegegnung ist.