Der Sieg ausser Reichweite beim TV Ufhusen

Mit 27 zu 12 Mannschaftspunkten muss sich die WAB beim Tabellendritten vom Tv Ufhusen zwar geschlagen geben. Das gesteckte Ziel von 10 Mannschaftspunkten wurde jedoch erreicht und sogar übertroffen. 3 von 10 gewonnene Einzelkämpfe haben nicht ausgereicht, um den Favoritensieg von Ufhusen zu verhindern.

Den Auftakt in einen spannenden Kampfabend in der prall gefüllten Ufhuser Sporthalle machte der WAB-Debutant Ali Daoud. Nachdem der junge Ringer bereits als Leihgabe eine ganze Saison in der Ersten Liga für den NRC Thalheim auf der Matte stand, trat er erstmals in der Challenge League für die WAB an. Seine Gegnerin: Die Nationalkaderathletin Anja Epp aus Schattdorf, die wiederum in den Farben Ufhusens die Saison bestreitet. Den Kampfbeginn gestaltete Daoud aktiv und da beide Akteure keine Punktewertung erzielen konnten, wurde er dafür mit einem Punkt belohnt. Die angeordnete Bodenlage führte jedoch nicht zu einer weiteren Wertung. In der Euphorie des gewonnenen Punktes und damit möglichen Mannschaftspunkts, vernachlässigte Daoud im weiteren Verlauf seine bis dahin sehr aufmerksame und effektive Verteidigung. Die erfahrene Epp nutzte dies um einen ihrer gefürchteten Hüfter zu ziehen und den Kampf so durch Schultersieg für sich zu entscheiden. Trotz diesem abrupten Ende ein gelungener Einstand für den jungen Daoud in der Challenge League.

 

Im Gewicht bis 130kg Freistil erhöhte sich die WAB-Hypothek auf 8:0 Punkte. Fabio Buffolino, dessen erstes Ringertraining nach wie vor erst wenige Wochen zurückliegt, konnte dem erfahrenen Simon Marti nichts entgegensetzen und musste den Kampf daher ebenfalls per Schulterniederlage abgeben. Dem Kampfgeist und aufopferungsvolle Einsatz von Buffolino für das Team gebührt grösster Respekt und die Trainings der nächsten Wochen werden sicher dazu beitragen, dass der erste Punktegewinn schon bald in greifbare Nähe rückt. 

 

Im Gewicht bis 61kg Freistil war es einmal mehr Ali Nabisoda, der sich der Herausforderung stellte. Nabisoda, der bisher jeden Kampf in dieser Saison bestritt, bekam es mit Marco Stöckli zu tun. Es entwickelte sich ein spannendes Duell auf Augehöhe mit Punktewertungen auf beiden Seiten. Motiviert von einem nur knappen Punkterückstand kurz vor Schluss erhöhte Nabisoda das Risiko, was sich jedoch leider nicht auszahlte. Im Gegenteil: Stöckli erzielte eine weitere Wertung und stellte so auf 9:3 Wertungspunkte, was zu 3:1 Mannschaftspunkten für den TV-Ufhusen führte. Dennoch brachte der Einsatz von Nabisoda die WAB zumindest einmal mit einem Punkt auf die Wertungstafel. 

 

Für den ersten Sieg des Abends war einmal mehr Carlo Lanfranchi besorgt: Bis 97kg Greco stellte er sich Daniel Häfliger gegenüber. Mit dem Willisauer in Diensten des TV Uhusen, der eine Woche zuvor noch in der Premium League im Einsatz stand, entwickelte sich ein spannendes Duell, das Lanfranchi jedoch zu jeder Zeit anführte. Das Endresultat von 19:7 Punkten für den Berner spiegelt auch den spektakulären Kampfverlauf wieder. Die daraus resultierenden 3:1 Mannschaftpunkte für die WAB taten gut und stellten das Zwischenresultat auf 4:12. 

 

Vor der Pause gab es eine weitere Chance auf Ergebniskosmetik. Gino Gugolz bekam es im Gewicht bis 65kg Greco mit Robin Alt zu tun. Alt war noch in der letzten Saison als Leihringer in WAB-Diensten im Einsatz. Über die gesamte Kampfdauer zeigte Gugolz einen starken Kampf mit unzähligen Versuchen eine Punktewertung zu realisieren. Dies gelang seinem Kontrahenten jedoch besser und so musste eine 0:8 Punkteniederlage eingesteckt werden und damit 0:3 Mannschaftspunkte. Mit dem Pausenstand von 4:15 Punkten war rechnerisch noch viel möglich, allerdings war allen klar, dass die zweite Hälfte aus Sicht der WAB lediglich dazu genutzt werden sollte, um auf die jeweils minimal angestrebten 10 Mannschafspunkte zu kommen. 

 

Einen ersten Schritt in diese Richtung machte Sascha Schmid. Im Gewicht bis 86kg traf der Vize-Schweizermeister der Junioren von 2019 auf den amtierenden Vize-Schweizermeister der Junioren in diesem Gewicht, Remo Kneubühler. Der gemessen am Resultat spannendste Kampf des Abends, war stark von der Defensive beider Ringer geprägt, die ihre Chance im Konter suchten. Zunächst konnte sich Schmid einen kleinen Vorsprung erarbeiten, der gegen Kampfende jedoch langsam abschmolz und drohte der Beharrlichkeit seines Gegners zum Opfer zu fallen. Es gelang dem Einsiedler in Berner Diensten jedoch eine knappe Führung über die Zeit zu bringen und den Kampf mit 6:5 Punkten für sich zu entscheiden. Der zweite Sieg des Abends für die WAB und weitere zwei Punkte auf dem Mannschafskonto. 

 

Für den ersten grossen Sprung in Richtung 10-Punkte-Ziel sorgte Enayat Bayat. Zwar musste er einen ärgerlichen Punktverlust hinnehmen, machte jedoch die Kräfteverhältnisse schnell klar und besiegte seinen Gegner Daniel Schumacher durch technische Überlegenheit mit 16:1 Punkten. Die vier Mannschaftspunkte stellten die Anzeigetafel zu diesem Zeitpunkt auf 17:10 Punkte. Rechnerisch war bei drei verbleibenden Kämpfen und somit maximal 12 Mannschaftspunkten also noch alles möglich.  

 

Der TV Ufhusen wusste es jedoch zu verhindern, dass auf Seiten der Berner nochmals Hoffnung aufkommen konnte. Yagoub Boulariah musste im harten Duell gegen Joel Marti (Vize-Schweizermeister Greco 80kg 2022) eingestehen, dass es nicht der Abend für einen Überraschungssieg war. Der Ufhuser liess dem Berner keine Chance und beendete den Kampf vorzeitig durch technische Überlegenheit. Somit stellte das Resultat auf 21:10 Mannschafspunkte, was gleichzeitig zwei Kämpfe vor Schluss die Vorentscheidung bedeutete. 

 

Die beiden letzten Akteure im Berner Dress bewiessen grosse Moral und auch, wie sehr sie das ausgegebene Ziel, um jeden Mannschaftspunkt zu kämpfen verinnerlicht haben. Zunächst trat Alain Heller gegen Kilian Kneubühler auf die Matte. In einem wahren Punkteregen, gelangen auch Alain durch schöne Aktionen acht Wertungspunkte. Da sein Gegner deren 20 Sicherte, musste der Willisauer im Berner-Trikot dennoch eine Punkteniederlage hinnehmen. Der errungene Mannschaftspunkt ist jedoch ein wertvoller Erfolg. Ganz ähnlich fällt auch das Fazit des Duells von Jonas Treier aus. Der Thalheimer, der an diesem Abend erstmals in dieser Saison für die WAB antrat, musste gegen Remo Fallegger alle Register ziehen. Zwei wertvolle Wertungspunkte sicherten einen weiteren Mannschaftspunkt. 

 

Der TV Ufhusen und die WAB trennten sich somit mit einem deutlichen 27:12. Die Moral in der aufstrebenden Berner Mannschaft ist jedoch nach wie vor hoch, konnten doch die angestrebten zehn Mannschaftspunkte erreicht werden. 

 

Team Manager Robin Pietschmann: "Ich möchte verhindern, dass ein falscher Eindruck entsteht. Wir treten nicht an, um kontrolliert mit 10 Mannschaftspunkten zu verlieren. Die letzte Woche hat gezeigt, dass wir im Duell gegen die RR Hergiswil ganz knapp dran waren, das ganz grosse Ziel unseres ersten Siegs in der Challenge League, zu erreichen. Ich stehe jedoch auch zu dem, was ich der Mannschaft im Vorfeld mit auf den Weg geben und das ist, dass wir um jeden Mannschaftspunkt kämpfen. Wenn wir erkennen müssen, dass es zum Sieg nicht reicht, soll trotzdem jeder für mindestens einen Mannschaftspunkt kämpfen. Das haben wir in dieser Saison, mit einer Ausnahme, bis jetzt immer erreicht und sogar deutlich übererfüllt."

 

Kommende Woche steht wieder eine Heimrunde für die WAB auf dem Programm. Dann reisen die Vorjahresmeister und aktuell Viertplatzierten von der Ringerriege Brunnen nach Gümligen. Die WAB wird dann wieder nach dem ersten Sieg greifen, während die Brunner sich einen Punktverlust nicht leisten können, wollen sie den Anschluss an die Medaillenränge nicht verlieren. 

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