Grosse Ehre und noch grössere Verantwortung. Nadine Pietschmann zur Präsidentin der Schweizer Ringer gewählt

Bei der jährlichen DV der Swiss Wrestling Federation wurde heute Nadine Pietschmann in das Amt der Präsidentin gewählt. Ihre Kandidatur hatte sie bereits Ende 2023 bekanntgegeben und war seither aktiv engagiert, ein Stimmungs- und Lagebild für die vordringlichen Anliegen der Schweizer Ringsportfamilie aufzunehmen. Ab sofort darf die WAB-Gründerin nun die grosser Verantwortung dieser Führungsaufgabe wahrnehmen. 

Ein Novum: Erstmals ist eine Frau in diese wichtige Funktion im Schweizer Ringsport gewählt worden. Weltweit ist Pietschmann aktuell eine von drei amtierenden Präsidentinnen von nationalen Ringsportverbänden. Die Glückwünsche aus der sehr gut vernetzten Community liessen nach Bekanntwerden des Wahlergebnis', das im Vorfeld mangels Gegenkandidaten auch niemand ernsthaft angezweifelt hatte, nicht lange auf sich warten. 

 

In ihrer Antrittsrede machte Pietschmann klar, dass sie eine Präsidentin aus der Mitte des Ringsports sein werde. Tatsächlich stand sie erst im vergangenen Herbst noch als Akteurin auf der Matte in der Swiss Wrestling Challenge League und half ihrer Mannschaft in der untersten Gewichtsklasse aus. Die WAB ist und bleibe ihr Herzensprojekt, das jedoch aus den allerkleinsten Kinderschuhen herausgewachsen ist. So wird Pietschmann das Präsidium ihres Clubs an Mitgründer und Ehemann Robin Pietschmann übergeben, ihren Beruf als Trainerin und das grosse Engagement in der Nachwuchsförderung aber weiterhin ausüben. 

 

Die Antrittsrede vor den versammelten Delegierten und dem Zentralvorstand enthielt auch erste Ideen und Leitlinien für das gemeinsame Miteinander. Allem voran jedoch der grosse Dank und die Wertschätzung für die Arbeit und die Verdienste um den Schweizer Ringsport ihres freiwillig abtretenden Vorgängers Werner "Puma" Bossert.

 

Es seien nach ihrer Überzeugung weniger die inhaltlichen Diskussionen und manchmal auch Streits zu anstehenden Themen und Standpunkten, die Pietschmann als Herausforderung sieht, sondern mehr die Art der Kommunikation. "Wir müssen uns bei allem was wir tun immer die Frage stellen, zu welchem unserer übergeordneten Ziele tragen wir gerade bei?" Diese übergeordneten Ziele dokumentierte Pietschmann bereits als Teil ihres Bewerbungsdossiers. "So wissen die Clubs und Delegierten an welchen Leitlinien ich mich orientieren werde und ich erhalte mit der Wahl einen direkten Auftrag diese so umzusetzen. Im Detail wird es noch genug Potential für Gespräche und Diskussionen geben. Auf diese Freue ich mich sehr und ich bin sogar darauf angewiesen. Nur wenn wir gemeinsam Entscheidungen treffen und Wege breit abgestützt sind, werden wir unsere grossen Ziele erreichen. Ringen noch bekannter zu machen. Athletinnen, Athleten und Kampfrichterinnen und Kampfrichter für olympische Spiele zu qualifizieren und weitere mehr."  Sie freue sich auf die Zusammenarbeit und ist überzeugt, dass alle, mit denen sie bisher und künftig zu Themen aus der Ringsportwelt gesprochen hat und sprechen wird nur eines wollen: Das beste für den Schweizer Ringsport. 

Zur Person: Nadine Pietschmann

Nadine Pietschmann wurde 1985 als Nadine Tokar geboren und wuchs im Berner Westen auf. Mit 5 Jahren nahm sie das Training beim TV Längass auf und war fortan in jeder freien Minute auf der Ringermatte anzutreffen. Nach Jahren im Nachwuchs wurde sie im Teenageralter für das Schweizer Nationalteam selektioniert. Es folgten 15 Jahre im Spitzensport, in denen sie auch als eine der ersten Frauen überhaupt die Spitzensport Rekrutenschule durchlief. Pietschmann repräsentierte die Schweiz bei 12 Weltmeisterschaften, 12 Europameisterschaften und drei Olympiaqualifikationen. National errang Nadine Pietschmann sich im Aktivalter ganze acht Schweizermeistertitel. 

Der Rücktritt vom Spitzensport erfolgte 2015 nach den Weltmeisterschaften in Las Vegas. Es folgte eine Berufstrainerausbildung bei Swiss Olympic sowie die stufenweise Ausbildung zur J+S Expertin. Im Jahr 2018 gründete Nadine Pietschmann die Wrestling Academy Bern und erfüllte sich die Vision, auch der nächsten Generation etwas von ihrer grossen Leidenschaft zurückgeben zu können. 

 

Nadine Pietschmann ist verheiratet und Mutter von einem Sohn (2017) und einer Tochter (2019).